Geeignetes Grundstück: Hauptschwierigkeit der Entwicklung von Solarprojekten in der Türkei

Die gesetzliche Einführung der staatlich garantierten Einspeisevergütungen hat seit 2010 einen neuen Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien in der Türkei eröffnet. Die Erhöhung der Volumenhöchstgrenzen für lizenzfreie Stromproduktionsprojekte in Wind- und Solarenergie von 500 kW auf 1 MW durch gesetzliche Regelung vom 30.03.2013 hat das Wachstum weiter beschleunigt. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, denen sich die Solarprojektentwickler in der Türkei gegenübersehen.

Die Herausforderung der Landnutzung

Dagegen stellt die Tatsache, dass gesetzlich Agrarflächen für den Solaranlagenbau kategorisch ausgeschlossen worden sind, eine ernste Hürde für die Projektentwickler dar. Solarprojektentwickler müssen nun Flächen finden, welche einerseits für die Landwirtschaft ungeeignet sind (marjinal tarim arazisi), andererseits aber dennoch die für Solarkraftwerke relevanten Effizienzvoraussetzungen wie einen guten Blickwinkel in Richtung Sonne, die Nähe zur Netzanschlussstelle und Städten, Sicherheit, kostengünstige Baumöglichkeiten etc. erfüllen. Darüber hinaus soll das Grundstück für wirtschaftlich vernünftige Preise zu kaufen oder zu mieten sein. Auch müssen noch freie Kapazitäten im Netz des jeweiligen Stromversorgungsunternehmens vorhanden sein.

Das alles schränkt den Kreis der für den Solarkraftanlagenbau möglichen Grundstücke stark ein. Diese Umstände haben die Suche nach dem richtig geeigneten Grundstück zur zentralen Tätigkeit in der gesamten Projektentwicklungskette gemacht.

Die Spekulation mit Grundstücken

Allerdings hören die Schwierigkeiten auch nicht mit den oben genannten Punkten auf. Die strenge Einschränkung des Kreises der für Solaranlagenbau geeigneten Grundstücke hat inzwischen dazu geführt, dass bisher wertlose Flächen in Anatolien plötzlich einen Wert darstellen. Flächen, welche vor 2010 nicht einmal für 300,00 EUR / Hektar verkauft werden konnten, werden zurzeit zu bis zu 5.000,00 EUR / Dekar (1.000 qm) zum Verkauf angeboten. Insbesondere trifft diese Entwicklung Mittelanatolien bzw. Konya, Kayseri, Nigde etc. Dass auch mittlerweile viele Spekulanten im Geschäft sind, erschwert den Solarprojektentwicklern die Projektentwicklung sehr, da diese die für Solar geeigneten Flächen von den einheimischen Dorfbewohnern sehr günstig einkaufen aber überteuert verkaufen wollen.

Risiken für ausländische Unternehmen

Unter diesen Umständen stellt sich die Projektentwicklung von Solaranlagenbauten ausländischen Unternehmen grundsätzlich als zu riskant und unberechenbar dar. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Projekte idealerweise in Form von Anteilsübertragung der jeweiligen Projektgesellschaften (share-deal) zu erwerben. Das Grundstück wird in diesem Fall ohnehin durch die Projektgesellschaft bereits gemietet oder gekauft sein.

Fazit

Die Förderung erneuerbarer Energien in der Türkei bietet zweifellos großes Potenzial, aber es gibt auch erhebliche Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere in Bezug auf die Landnutzung und die Spekulation mit Grundstücken. Ausländische Unternehmen sollten die Option der Anteilsübertragung in Erwägung ziehen, um diese Risiken zu minimieren.

Häufig gestellte Fragen

  1. Was sind staatlich garantierte Einspeisevergütungen? Staatlich garantierte Einspeisevergütungen sind finanzielle Anreize, die von der Regierung gewährt werden, um die Produktion von erneuerbarer Energie zu fördern. Sie garantieren den Produzenten einen bestimmten Preis für den in das Netz eingespeisten Strom.
  2. Warum sind Agrarflächen für den Solaranlagenbau ausgeschlossen? Agrarflächen sind für den Solaranlagenbau ausgeschlossen, um Konflikte mit der Landwirtschaft zu vermeiden. Dies stellt jedoch eine Herausforderung für Solarprojektentwickler dar.
  3. Welche Regionen in der Türkei sind besonders attraktiv für Solarkraftwerke? Mittelanatolien, einschließlich Konya, Kayseri und Nigde, ist besonders attraktiv aufgrund seiner günstigen Bedingungen für Solarkraftwerke.
  4. Warum ist die Spekulation mit Grundstücken ein Problem? Die Spekulation mit Grundstücken hat dazu geführt, dass die Preise für geeignete Flächen erheblich gestiegen sind, was die Projektentwicklung für Solarprojektentwickler erschwert.
  5. Welche Vorteile bietet die Anteilsübertragung bei Solarprojekten? Die Anteilsübertragung ermöglicht es ausländischen Unternehmen, die Risiken im Zusammenhang mit Grundstücksfragen zu minimieren, da die Projektgesellschaft bereits im Besitz des Grundstücks ist. Dies erleichtert den Markteintritt.

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